Interview mit Andreas Raab, Mitglied im Komitee der Stauferfreunde

Der Türöffner

Andreas Raab war von 1980 bis 1996 Bürgermeister der Stadt Laichingen im Alb-Donau-Kreis und von 1999 bis 2009 Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Crailsheim im Landkreis Schwäbisch Hall. Er lebt mit seiner Ehefrau Ingeborg in der historischen Stadt Dinkelsbühl in Mittelfranken (Bayern) in einem vierhundert Jahre alten Baudenkmal.


     Andreas Raab

 

Herr Raab, Sie und Ihre Frau sind vielfältig ehrenamtlich tätig?

Ich bin ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender des Diakoniewerks Dinkelsbühl-Wassertrüdingen e.V. und Gauvorsitzender des Burgberg-Tauber-Gaus im Schwäbischen Albverein. – Meine Frau ist als Prädikantin in Württemberg und Bayern tätig und Mitglied der Landessynode der evangelischen Landeskirche in Württemberg. Dort hat sie als Stellvertretende Vorsitzende des Finanzausschusses Verantwortung übernommen. Ehrenamtlich leitet sie die Volkshochschule Dinkelsbühl.

Woher kommt Ihr Interesse für die Staufer?

Ich war zu keinem Zeitpunkt in all den fast dreißig Jahren als Bürgermeister, Kreisrat und Oberbürgermeister "nur" Verwaltungsmanager, sondern stets an der Geschichte interessiert. Wenn wir nicht wissen, wo wir herkommen, wie wollen wir dann wissen, wo wir hinwollen?

Bei welcher Gelegenheit sind Sie auf das Stauferstelen-Projekt aufmerksam geworden?

Wenn man seit fast fünfundzwanzig Jahren mit Dr. Gerhard Raff befreundet ist, kann man an dem Thema gar nicht vorbeikommen. Zudem bin ich Ehrenbürger einer Stadt in Frankreich und auch Ehrenbürger einer Stadt in Polen, da ist man - wie die Staufer - von ganzem Herzen Europäer.

Dr. Raff ist sozusagen der Motor des Komitees der Stauferfreunde. Hat er Sie um Ihre Mitarbeit gebeten?

Ja, ich bin seit 2009 Mitglied im Komitee.

Was gefällt Ihnen an diesem Projekt, Stauferstelen in ganz Europa aufzustellen?

Alles!

Haben Sie spezielle Aufgaben im Komitee übernommen?

Ich bin sozusagen der Türöffner in die Rathäuser - kein Wunder, als einst "dienstältester" OB in Baden-Württemberg ist man dafür geradezu prädestiniert.

Haben Sie die Absicht, selbst eine Stauferstele zu stiften?

Meine Frau und ich haben bereits unsere Bereitschaft bekannt gemacht, eine Stele in Dinkelsbühl zu stiften. Die Stauferstadt Dinkelsbühl war hocherfreut, und wir werden wohl noch im Herbst 2013 die Einweihung der Stauferstele vor der Evangelisch-Lutherischen Kirche St. Paul in der Dinkelsbühler Stadtmitte feiern.

Herr Raab, wir bedanken uns für das Interview.

Das Interview führte Peter Koblank am 9. April 2013

Andreas Raab (* 23. Oktober 1955 in Stuttgart) ist auf den Fildern und im Hohenlohischen aufgewachsen. Er besuchte das Albert-Schweitzer-Gymnasium in Crailsheim und studierte anschließend an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Stuttgart mit dem Ziel, im Gehobenen Verwaltungsdienst tätig zu werden. 1977 absolvierte er die Staatsprüfung mit einem Prädikatsexamen als Diplom-Verwaltungswirt (FH).

Nach drei Jahren als Persönlicher Referent des Bürgermeisters von Korntal-Münchingen wurde er im Dezember 1980 als 25-Jähriger in Laichingen, einer 11.000 Einwohner großen Stadt mit Mittelpunktsfunktion, zum jüngsten Bürgermeister Deutschlands gewählt. Bei seiner Kandidatur war er parteilos. 1984 trat er in der CDU ein.

Nach Beendigung seiner zweiten Amtszeit gründete Raab im Alter von 41 Jahren zwei Firmen in der Baubetreuungsbranche und in der Verwaltungs- und Unternehmensberatung. Dann reizte ihn die Bewerbung um den Sessel des Crailsheimer Oberbürgermeisters.

1999 gewann er die Wahl zum OB der Großen Kreisstadt Crailsheim gegen den Amtsinhaber im ersten Wahlgang. Dies Amt hatte er bis 2009 inne. Inzwischen war aus dem einstmals jüngsten Bürgermeister der Bundesrepublik Deutschland einer der dienstältesten und erfahrensten Stadtoberhäupter im Land geworden.

Raab hat vier erwachsene Kinder. Er ist Ehrenbürger von Ducey (Frankreich, 1996) und von Bilgoraj (Polen, 2008). Er ist mit Gerhard Raff befreundet und hat auch selbst schon Mundartbücher geschrieben, darunter D'Kloba send scho drenna: Schwäbische Gschichta zum lacha, aber au zum nachdenka, Merklingen 1991.


Andreas Raab bei Wikipedia
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