Die Staufer-Falknerei am Eingang des Kloster Lorch bietet einen traumhaften Blick auf den nordöstlichen Albtrauf mit dem Hohenrechberg, auf dessen Gipfel man in neun Kilometer Entfernung die Wallfahrtskapelle St. Maria erkennen kann. Das Publikum sitzt von der Sonne geschützt unter Bäumen.

Gunter Pelz, Nordamerikanischer Uhu

Gunter Pelz steht im ständigen Dialog mit dem Publikum, insbesondere mit den ganz jungen Gästen. Der Falkner vermittelt Details über seine Greifvögel, die auch den meisten Erwachsenen neu sein dürften: Denn wer weiß beispielsweise, dass ein Uhu zwar seine Augen kaum bewegen, dafür aber seinen kompletten Kopf um bis zu 270° drehen kann.

Wüstenbussard (Nordamerika)

Eben ist der nordamerikanische Wüstenbussard im Sturzflug durch die beiden Reifen von Gunter Pelz geschossen und landet jetzt auf dem Arm seines Sohnes Erik Pelz.

Gunter Pelz, Steppenseeadler Europa/Asien

Der Steppenseeadler ist in Europa und Asien beheimatet. Wie alle anderen Greifvögel der Falknerei kehrt er von seinen Ausflügen in den Himmel über Lorch jedesmal wieder freiwillig zurück.

Steppenseeadler Europa/Asien, Hinweisschilder

Das Kloster Lorch gehört inzwischen zu den populärsten kulturellen Zielen in Baden-Württemberg. Dazu haben sicherlich das Staufer-Rundbild von Hans Kloss und die 2008 eingeweihte Stauferstele ihren Beitrag geleistet, ein besonderes Zugpferd ist aber zweifellos die Staufer-Falknerei. Die Bilder entstanden bei der Greifvogelflugschau am Samstag, 21. Juli 2013, um 15 Uhr. In der einstündigen Veranstaltung wurden auch andere Greifvögel präsentiert, die hier aber nicht alle abgebildet sind. Dass bei dieser Vorführung keine Falken zum Einsatz kamen, lag nach Worten von Gunter Pelz an den für diese Vogelart ungünstigen thermischen Verhältnissen an diesem heißen Sommertag und tat der Veranstaltung keinerlei Abbruch.

Die Lorcher Falknerei bewegt sich auf den Spuren des Stauferkaisers Friedrich II., der ein enormes Interesse an der Falknerei hatte und in seinem berühmten Werk De arte venandi cum avibus (dt.: Über die Kunst, mit Vögeln zu jagen) das gesamte Wissen seiner Zeit über die Greifvögel und ihre Abrichtung zur Jagd festhielt. Im Jahr 2010 hat die UNESCO die Falknerei in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Damit ist die Falknerei in zwölf Staaten, unter anderem in Spanien, Frankreich, Belgien, Slowakei und der Tschechischen Republik ein anerkanntes immaterielles Kulturerbe. – Fotos und Text: Peter Koblank


Staufer-Falknerei
Hans Kloss
Stauferstele Kloster Lorch