Millimeterarbeit mit einem 35-Tonner
Spektakulärer Aufbau einer Stauferstele
Die 27. Stauferstele steht in Bopfingen und erinnert an die Schlacht bei Flochberg mit einem wichtigen Sieg der Staufer über die Welfen. Die Einweihung des Denkmals am 11. Oktober 2014 nahm die 12.000-Einwohner-Stadt im Ostalbkreis zum Anlass, einen rund zweihundertfünfzig Quadratmeter großen Platz in der Vorderen Pfarrgasse zwischen der evangelischen Stadtkirche St. Blasius und Resten der mittelalterlichen Stadtmauer mit einem Investitionsvolumen von rund hunderttausend Euro kurzfristig neu zu gestalten. Beim Aufbau der Stauferstele war ein 35-Tonnen-Autokran im Einsatz, dessen Teleskopausleger sich bis zu 27 Meter ausziehen ließ.
VON PETER KOBLANK (2014)
Am 10. Oktober 2014, dem Tag vor der Einweihung der Stauferstele, steht der neu gestaltete Platz unmittelbar vor der Fertigstellung. Jetzt kann die Stauferstele errichtet werden.
Für den Aufbau der Stauferstele ist ein 35-Tonnen-Autokran der Firma Werner Wundel in Deiningen bestellt worden, dessen Teleskopausleger sich bis zu 27 Meter ausziehen lässt. Die Kranarbeiten beginnen um 10:00 Uhr mit der quadratischen Sockelplatte.
Um 10:30 Uhr schwebt bereits die mittlere der drei achteckigen Trommeln ein. Blick vom Turm der evangelischen Stadtkirche St. Blasius.
Der Kranführer muss Millimeterarbeit leisten, damit Bildhauer Markus Wolf (blaues Hemd) und sein Sohn Jakob Wolf (rote Jacke) die Komponenten der viereinhalb Tonnen schweren, 2,75 Meter hohen Stauferstele richtig zusammenbauen können.
Bildhauer Markus Wolf aus Plieningen (links) und Kranführer Dieter Wundel aus Deiningen (Mitte) begutachten das Ergebnis ihrer reibungslosen, präzisen Zusammenarbeit. Zusammen mit Jakob Wolf (rechts) haben sie die Stele in einer internen Rekordzeit von 45 Minuten aufgebaut. Jetzt werden noch die letzten Bodenplatten um den Sockel herum genau zugeschnitten und verlegt. Dann ist der Platz fertig für die Einweihung am Samstag, 11. Oktober 2014.
Die 27. Stauferstele, ein historisches Denkmal, ein Kunstwerk und Teil eines weltweit einmaligen Netzwerkes, wird fortan den neu gestalteten Platz zwischen mittelalterlicher Stadtkirche und Stadtmauer prägen.
Vorgeschichte
Konzeption von Gerhard Kapeller, Landschaftsarchitekt in Bopfingen.
Sitzungsbericht des Bopfinger Gemeinderats vom 26. Juni 2014:
Baubeginn Stadtgarten und Platz für Stauferstelle
Im Rahmen der Haushaltspläne 2012-2014 wurden für die Neugestaltung des Stadtgartens insgesamt 200.000 Euro zur Finanzierung bereitgestellt. Die als Zuschuss veranschlagten 48.000 Euro wurden inzwischen im Rahmen des Landessanierungsprogramms bewilligt. Über die Gestaltung des Stadtgartens ist die Verwaltung noch in der Planungs- und Abstimmungsphase. Die Baumaßnahme Stadtgarten sollte wie in der Gemeinderatssitzung am 15.05.2014 erläutert, um den Vorplatz zwischen Evangelischer Stadtkirche, Evangelischem Pfarrhaus und der Stadtmauer erweitert werden. Der Stadt Bopfingen wird eine Stauferstele im Wert von ca. 20.000 Euro gespendet, welche in besagtem Bereich aufgestellt und zu den Heimattagen 2014 feierlich eingeweiht bzw. übergeben werden soll. In diesem Zusammenhang soll der genannte Vorplatz nach den Gestaltungsvorgaben des Rathausumfeldes saniert werden. Zudem ist beabsichtigt dort den barrierefreien Zugang zum Stadtgarten und zum evangelischen Kindergarten herzustellen.
Nach den Kostenschätzungen des Tiefbauamtes belaufen sich die Gesamtkosten zur Sanierung und Gestaltung dieses Vorplatzes auf rund 100.000 Euro brutto. Eine Finanzierung ist im Haushaltsplan 2014 bisher nicht vorgesehen.
Die Verwaltung schlägt vor, dass der Gemeinderat hierzu eine überplanmäßige Ausgabe bei der Baumaßnahme Stadtgarten in Höhe von 100.000 Euro, also insgesamt 300.000 Euro im Haushaltsplan 2014 genehmigt. In der Gesamtfinanzierung des Haushalts sind diese Mehraufwendungen durch die Zurückstellung des finanzierten Kreisels an der B 29 (LFB / Einmündung Hauptstraße) gedeckt. Die Baumaßnahme soll in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium im Jahr 2015 erfolgen. Im Haushalt sind insgesamt dafür in Ausgabe 545.000 Euro und in Einnahme als Beteiligung des Bundes 389.000 Euro veranschlagt, sodass in der Differenz Eigenmittel von 156.000 Euro zur Verfügung stehen.
Die Verwaltung schlägt vor, die überplanmäßigen Ausgaben in Höhe von 100.000 Euro beim Stadtgarten durch die nichtverwendeten Mittel aus dem Kreisel an der B 29 zu verwenden. Die fehlenden Restmittel für den Kreisel an der B 29 werden im Haushaltsplan 2015 unter Verwendung der Haushaltsreste neu finanziert.
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 26.06.2014 der dargestellten Finanzierung des Vorplatzes zum Stadtgarten im Rahmen des Haushaltsjahres 2014 zugestimmt und die Verwaltung beauftragt, einen Anschlussauftrag an die Baumaßnahme "Sanierung Hauptstraße und Rathausumfeld" mit der Firma Bortolazzi zu erreichen.
Der ursprüngliche Zustand des Platzes in der Vorderen Pfarrgasse vor der mittelalterlichen Stadtmauer. Auf dem flachen sechseckigen Podest vor der Grünfläche stand früher einmal ein Brunnen.
Links: Am 19. September 2014 kann man schon einige Veränderungen sehen. Hinter den noch offen liegenden senkrechten schwarzen Wasserrohren ragt das Betonfundament für die Stele mit einer Fläche von einem Quadratmeter ein Stückweit aus dem Boden. – Rechts: Am 10. Oktober 2014 unmittelbar vor der Aufstellung der Stauferstele, für die im dunkelgrauen Bodenbelag eine Lücke freigehalten ist, ist der Platz nahezu vollendet.
Seit Ende Juli 2015 sprudelt dank einer Spende des Fördervereins für Kultur und Heimatpflege endlich auch das Wasser vor der Stele.