Fort Louis
Fort-Louis um 1700. Der niederländische Text links und der lateinische rechts unten lautet: T'Fort Louis, op een eiland in den Rhyn, van de Fransse gelegt, in het iaar, 1688; tussen Baden en Hagenau. - S. LUDOVICI Munimentum, in Rheni insula, inter Thermas et Haganoam, erectum, An.1688. Auf Deutsch: Das Fort Louis, auf einer Insel im Rhein von den Franzosen errichtet im Jahr 1688 zwischen Baden und Hagenau. Auf dieser Militärkarte von Peter Schenk (1660 - 1713) liegt der Norden links. Oben sieht man die deutsche Seite mit der Markgrafschaft Baden und dem nach ihr benannten Fort du Marquisat. Auf der Insel befinden sich das Fort Carré und die Stadt Fort-Louis. Unten die französische Seite mit dem Elsass und dem nach ihm benannten Fort d'Alsace.
Fort-Louis 1709. Aus: Beek, Anna (Hrsg.): Collection de plans de fortifications et de batailles 1684-1709, Den Haag 1710. Auch auf dieser Karte ist der Norden links.
Carte de Cassini (1756-1815). Auf dieser Karte liegt der Norden wie heute üblich oben. Das gesamte Gewässer ist der unbegradigte Rhein. Man sieht die Insel mit der Stadt Fort-Louis im Süden und dem nördlich angrenzenden Fort Carré. Westlich am französischen Ufer das Fort d'Alsace. Das Fort du Marquisat auf der östlichen Seite auf deutschem Gebiet existiert auf dieser Karte schon nicht mehr. Heute fließt der Rhein weiter südöstlich.
Im alten Rheinbett zwischen dem früheren Fort Carré und Fort d'Alsace fließt heute die von Haguenau aus westlicher Richtung kommende Moder, die erst weiter im Nordosten außerhalb der abgebildeten Karte in den Rhein mündet. Früher lag die Modermündung weiter rheinaufwärts bei der Insel von Fort-Louis. Satellitenfoto
Die Brücke befindet sich dort, wo sich Fort Carré und Fort d'Alsace früher gegenüber lagen und die auf der Carte de Cassini schon existierende Straße (heute D319) nach Nordwesten führt.
Die Moder entspringt in den nördlichen Vogesen auf 330 Meter Höhe bei Moderfeld (gelb eingezeichnet), einem Ortsteil von Zittersheim, und mündet nach 93 Kilometern kurz vor Rastatt in den Rhein. Ihr Name wird zurückgeführt auf die gallische Flussgottheit Matrae. Wasserreichster Nebenfluss ist die 97 Kilometer lange Zorn, die auf dieser Karte ebenfalls hervorgehoben ist. Das letzte Stück der Moder verläuft im Altrheinbett parallel zum heutigen, im 19. Jahrhundert begradigten Rhein vorbei an Drusenheim, Dalhunden, Stattmatten, Auenheim und Fort-Louis (gelb eingezeichnet).
Die Mündung der Moder befindet sich bei Rhein-Kilometer 334,5 unterhalb der Iffezheimer Staustufe. An der Staustufe teilt sich der Rhein in mehrere breite, aufgestaute Flussarme. Das Foto ist aus nördlicher Richtung (flussaufwärts) aufgenommen. Links sieht man den linken Flussarm des Rheins, der von der Staustufe im Hintergrund kommt und nach links unten abfließt. Von rechts kommt die Moder, deren letzter Abschnitt parallel zum Rhein verläuft, und mündet in den Rhein. Im Vordergrund haben Angler ihre Ruten aufgestellt.
Stauferstele Haguenau