Staufergräber - Anlagen


VON PETER KOBLANK (2017, 2018, 2022)

Basilika San Domenico in Bologna (Italien)

Piazza San Domenico in Bologna mit der Basilika San Domenico und rechts angrenzendem Klostergebäude der Dominikaner. Links neben der Kirche befindet sich das auf Stelzen stehende Glossatorengrab des Notars Rolandino de' Passaggeri. Auf der Säule steht eine Statue des Hl. Dominikus, der in der Basilika bestattet ist.

Der an den Palazzo del Potestá (rechts beim Neptunbrunnen) angebaute Palazzo Re Enzo (links). Im Hintergrund rechts die Piazza Maggiore und die Basilica San Petronio. Vergrößerte Ansicht.

In der Basilika San Domenico befinden sich zwei prominente Gräber.
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König Enzo von Sardinien war ein unehelicher Sohn von Kaiser Friedrich II. mit einer schwäbischen Adligen namens Adelheid, der 1229 per rescriptum principis legitimiert wurde.

Er geriet am 26. Mai 1249 bei der Schlacht bei Fossalta in bolognesische Gefangenschaft. Obwohl sein Vater ultimativ die sofortige Freilassung forderte, beschloss die Stadt Bologna, Enzo lebenslang gefangenzuhalten, gleichsam als lebendes Symbol des Freiheitswillens der Stadt. Es gelang dem Kaiser, der im nachfolgenden Jahr starb, nicht mehr, seinen Sohn durch Verhandlungen oder den von ihm angedrohten Feldzug gegen Bologna zu befreien.

Enzo starb am 14. März 1272 nach knapp dreiundzwanzigjähriger ehrenvoller Haft im einem Palast, der 1245 als Anbau des Palazzo del Podestà errichtet wurde und deshalb ursprünglich Palatium Novum (dt.: Neuer Palast) hieß. Dieser Palast wird seither Palazzo Re Enzo (dt.: Palast König Enzo) genannt.

Enzo wurde ehrenvoll in der Basilika San Domenico beigesetzt. Sein Grab befindet sich dort in der Ostwand des nördlichen Seitenschiffes hinter einem barocken Epitaph.

Grabmal des Hl. Dominikus.
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Die Basilika San Domenico ist die Grablege des Hl. Dominikus, des in Bologna verstorbenen Gründers des Dominikanerordens. Nach seinem Tod am 6. August 1221 wurde er in der kleineren Vorgängerkirche San Nicolò hinter dem Altar bestattet.

1228 begann der Ausbau zur heutigen Basilika San Domenico. Die sterblichen Überreste von Dominikus kamen 1233 in einen einfachen Marmorsarkophag, der im rechten Seitengang aufgestellt wurde.

1264 gaben die Dominikaner bei Niccolò Pisano einen aufwendig skulptierten Sarkophag in Auftrag, der 1411 in eine neu angebaute gotische Seitenkapelle versetzt wurde, die sich in der Mitte der Kirche auf der Südseite befindet.

Ab 1597 ersetzte Floriano Ambrosini die gotische Kapelle durch einen Neubau im Stil der Spätrenaissance, wo der Sarkophag heute unter einem dachartigen Aufbau (um 1473) auf einem Altar (1768) steht. Der Kopf des Heiligen befindet sich in einem Reliquienschrein (1383) auf der Rückseite des Grabmals.

Blick in den Chor der Basilika San Domenico (rechts) und in das nördliche Seitenschiff (links), in dem sich das Grabmal von Enzo befindet.

Grabmal von König Enzo von Sardinien. Vergrößerte Ansicht.

König Enzo wurde 1272 in der Ostwand des nördlichen Seitenschiffes bestattet. Davor befand sich eine Tafel mit einer Inschrift, die von dem Notar Rolandino de' Passaggeri verfasst wurde, dessen Grabmal sich auf der Piazza San Domenico neben der Kirche befindet.

Enzos Sarg wurde mehrmals restauriert, unter anderem im Jahre 1490, als die Inschrift durch den Notar Cesare Nappi überarbeitet wurde. 1690 wurde der Holzsarg mit einem Bleisarg umgeben.

Im Zusammenhang mit der barocken Umgestaltung der Kirche durch Francesco Dotti wurde Enzos Sarg ein letztes Mal im Jahre 1731 restauriert und wieder in die Wand eingesetzt. Damals schuf Guiseppe Maria Mazza aus Bologna, einer der bedeutendsten italienischen Bildhauer der damaligen Zeit, das heutige barocke Marmorepitaph. Die Inschrift wurde zuletzt im Rahmen einer Restaurierung der Kirche im Jahre 1844 überarbeitet und ergänzt.

Kathedrale von Andria (Italien)

Bei der Kathedrale Santa Maria Assunta in Andria erinnert außen nur noch das massige Untergeschoss des Glockenturms an die Frühzeit des normannischen Doms. Die Obergeschosse wurden im 13. und 15. Jahrhundert aufgestockt, Vorhalle und Portikus sind von 1844. – Laut zwei Wandtafeln in der Krypta sind dort zwei Ehefrauen von Friedrich II. bestattet, den die Italiener Federico di Svevia (dt.: Friedrich von Schwaben) nennen.

Isabella II. von Jerusalem (manchmal auch Jolante oder Elisabeth genannt) und Isabella von England, zweite und dritte Ehefrau von Kaiser Friedrich II., wurden in der Kathedrale Santa Maria Assunta (dt.: Heilige in den Himmel aufgenommene Maria) in Andria bestattet.

Dies weiß man aus verschiedenen Chroniken der damaligen Zeit:

  • Über Friedrichs zweite Ehefrau Isabella (hier Elisabeth genannt) schrieb ein namentlich unbekannter Chronist in einer vor 1250 entstandenen Chronik von Sizilien:
  • Im Jahre der Fleischwerdung 1228, im Monat April der 1. Indiktion gebar Elisabeth, Ehefrau Kaiser Friedrichs, Tochter des Königs Johann, in Andria, einer Stadt in Apulien, am 26. Tag des genannten Monats April einen Sohn, den sie von ihrem Mann Kaiser Friedrich empfing, dem der genannte Kaiser, sein Vater, sofort, als er in Troia, einer Stadt in Apulien, wo er damals war, von seiner Geburt hörte, den Namen Konrad gab. Seine Mutter aber verstarb am 10. Tag, nachdem sie ihn geboren hatte, in ebendieser Stadt.

    Der 1244 verstorbene Chronist Richard von San Germano schrieb zum Jahr 1228:

    Die Kaiserin gebar in Andria einen Sohn mit dem Namen Konrad; nicht viel später starb sie, wie es Gott gefiel.

    Dass Isabella in der Kathedrale von Andria beigesetzt wurde, wissen wir von einer aus dem 13. Jahrhundert stammenden in altfranzösischer Sprache verfassten Fortsetzung der Chronik des 1186 verstorbenen Erzbischofs Wilhelm von Tyrus, der auch Kanzler des Königreichs Jerusalem war:

    Kaiserin Isabella, Tochter von König Johann, gebar einen Sohn und starb bei der Geburt. Der Sohn war gesund und wurde Erbe und erhielt den Namen Konrad; und es war in der Erde von Andria, wo sie bestattet wurde, vornehm und ehrenhaft in der Mutter-Kirche der Stadt, so wie es der gebührt, die Kaiserin von Rom und Königin von Jerusalem und Sizilien war.
  • Über Friedrichs dritte Ehefrau Isabella von England wissen wir von dem bereits erwähnten Richard von San Germano aus einem Eintrag zum Jahr 1241:

    Im Monat Dezember starb die Kaiserin in Foggia und wurde in Andria bestattet.

Zur Frage, wo genau in der Kathedrale sich diese Gräber befanden und wie sie ausgestattet waren, schweigen die mittelalterlichen Quellen. Es spricht aber einiges dafür, dass sie seit dem 13. Jahrhundert mehr oder weniger unverändert in der Vorhalle der Krypta liegen.

Die Krypta der Kathedrale war ursprünglich eine im 9./10. Jahrhundert errichtete zweischiffige Kirche mit einer Apsis. Dieser Bau wurde dem normannischen Dom als Krypta einverleibt, zu der jetzt vorn im rechten Seitenschiff eine Treppe hinunterführt. Vermutlich seit Ende des 15. Jahrhunderts wurde sie als Beinhaus genutzt.

Vorn im rechten Seitenschiff führt eine Treppe in die Krypta. Rechts die Krypta mit Blick Richtung Apsis.

Grundriss der sechsundzwanzig Meter langen und knapp sieben Meter breiten Krypta nach Arthur Haseloff (1905), S. 9. Die Lage der beiden Gräber in der Vorhalle der Krypta ist gelb markiert. Über dem südlichen Grab hängen zwei neuzeitliche Wandtafeln.

1904 räumte man im Hinblick auf einen Apulienbesuch des deutschen Kaisers Wilhelm II. im Jahre 1905 die Krypta aus und erforschte sie mit den damaligen wissenschaftlichen Mitteln. Auf ihrem Boden stieß man auf drei Gräber. Eines war ohne Steineinfassung in den Boden eingegraben, enthielt zwei Skelette und existiert heute nicht mehr.

Die beiden anderen befinden sich in der Vorhalle, eines davon links vom Eingang in der Südwand. Über der steinernen Einfassung lag eine völlig schmucklose Deckplatte, die bei der Öffnung zerbrach. In dem Grab fand man ein vollständig erhaltenes, aber stark zersetztes Skelett.

Das andere Grabmal befindet sich an der Westwand und war mit Schutt und Gebeinen ausgefüllt, die Deckplatte existierte nicht mehr. Wie sich bei Untersuchungen in den 1990-er Jahren herausstellte, lassen sich diese Gebeine mehr als zehn männlichen sowie zwei weiblichen Individuen zuordnen. Offensichtlich hat man dieses Grab im Laufe der Zeit für sterbliche Reste weiterer Personen genutzt, was nicht unüblich war.

Beide Gräber waren durch keinerlei Inschriften oder Grabbeigaben identifizierbar.

Im Westen der Krypta gibt es zwei beleuchtete Bodengräber, in denen sich Knochenkistchen mit den sterblichen Resten der beiden Kaiserinnen befinden sollen. Über dem südlichen (linken) Grab befinden sich zwei neuzeitliche Wandtafeln. In welchem Grab Isabella II. von Jerusalem und in welchem Isabella von England bestattet ist, ist nicht erläutert. Falls es tatsächlich die Gräber der beiden Kaiserinnen sind, liegt auf Grund von Untersuchungen in den 1990-er Jahren die zweite Ehefrau im südlichen und die dritte im westlichen.

Über dem südlichen Grab sind zwei neuzeitliche Wandtafeln angebracht. Auf der linken, kleineren und älteren Tafel steht:

Die sterblichen Überreste
von Isabella II. von Jerusalem († 1228)
und von Isabella von England († 1245)
die der erhabene Gemahl Friedrich II. von Schwaben
König von Apulien und Sizilien
nebeneinander beigesetzt haben wollte im treuen Andria
werden entsprechend der Tradition
in dieser Krypta liebevoll aufbewahrt.

P. Cafaro

Laut stupormundi.it öffnete Gino Fornaciari, Professor für Medizingeschichte und Paläopathologie an der Universität von Pisa, die beiden Gräber im Jahre 1994, laut anderen Quellen war es 1992 oder 1993. Er stellte fest, dass sich die Knochenreste mehreren Männern und Frauen zuordnen ließen. Darunter sind zwei Frauen, die im selben Alter verstorben sind, wie die beiden Kaiserinnen:

  • Die Frau in dem Grab an der Südwand ist im Alter zwischen zwölf und achtzehn Jahren verstorben.
  • Eine der beiden Frauen in dem anderen Grab ist im Alter zwischen fünfundzwanzig und fünfunddreißig verstorben.

Dies würde passen: Isabella II. von Jerusalem starb mit sechzehn, Isabella von England mit siebenundzwanzig.

Vor diesem Hintergrund behauptet die rechte, größere Wandtafel von 1994, die Untersuchung habe die Identität der Knochenreste bestätigt:

Im Bewusstsein der geschichtlich-religiösen Erfordernisse
der Stadt Andria,
durch die weise Initiative des Diözesanbischofs
Monsignore Raffaele Calabro
und die Zustimmung der Aufseher von Apulien
für Kulturgüter – Geschichte – Archäologie
Roberto di Paola und Giuseppe Andreassi,
konnte dem Wunsch nachgegangen werden,
die menschlichen Überreste der schwäbischen Kaiserinnen
Jolante von Brienne und Isabella von England
aufzuklären und zu untersuchen.
—————————
Professor Gino Fornaciari
Dozent für Anatomie und Pathologische Histologie
an der Universität in Pisa
prüfte - untersuchte - bestätigte.
—————————
Der Rotary-Club "Andria – Schwäbische Burgen"
des Distrikt 2100 "Süditalien"
hat aus Anlass der 800-jährigen Geburtstagsfeier
von Kaiser Friedrich II. von Schwaben
die zwei erhabenen Grablegen restaurieren lassen.
Zu ewigem Andenken und Ehre
wurden hier die sterblichen Reste dieser Adligen
am 11. Juni 1994 wieder beigesetzt.
—————————
Dr. Pasquale Mossaro
Ehrenamtlicher Inspektor für Kulturgüter

Das paläopathologische Gutachten von Gino Fornaciari kann sicherlich nicht als ein alle Zweifel ausschließender Beweis gewertet werden. Es könnte aber durchaus sein, dass man tatsächlich die sterblichen Überreste der beiden Ehefrauen Friedrichs II. gefunden hat.

Dem steht auch die naheliegende Überlegung, dass – insbesondere im Vergleich zu den prachtvollen Normannen- und Staufergräbern in der Kathedrale von Palermo – die beiden einfachen Plattengräber der Kaiserinnen nicht würdig seien, nicht entgegen. In der Stauferzeit wurden auch höchstgestellte Personen in dieser Form bestattet.

  • Ein Beispiel ist das bei den Ausgrabungen im Dom zu Speyer gefundene ursprüngliche Plattengrab von Kaiser Friedrich I. Barbarossas zweiter Ehefrau Beatrix.
  • Auch König Philipp von Schwaben, den sein Neffe, der spätere Kaiser Friedrich II. 1213 von Bamberg nach Speyer umbetten ließ, fand man in einem einfachen aus Stein aufgemauerten und mit einer Sandsteinplatte verschlossenen Grab. Siehe auch: Dom zu Speyer (Deutschland).

Auch die Tatsache, dass sich genau zwei gleichartige Gräber an herausragender Stelle in der Krypta der Kathedrale von Andria befinden, spricht im Kontext der historischen Überlieferung und der Untersuchungen der Gebeine in den 1990-er Jahren für die Echtheit der Gräber.

Santa Maria del Carmine in Neapel (Italien)

Das Grabmal von Konradin in der Basilica santuario di Santa Maria del Carmine Maggiore in Neapel steht gegenüber der Kanzel.

Nach seiner Enthauptung am 29. Oktober 1268 auf dem Marktplatz von Neapel wurde die Leiche von Konradin, König von Sizilien und Jerusalem, auf Befehl von Karl von Anjou am Strand von Neapel verscharrt. Über diesem Grab wurden von der Bevölkerung Steine aufgehäuft. Schließlich durften seine Gebeine in einer kleinen Kirche namens Santa Maria della Grotta an der heutigen Piazza del Carmine beigesetzt werden, was auf Bitte seiner Mutter Elisabeth geschehen sein soll.

Die Piazza del Carmine grenzt an die Piazza del Mercato, wo Konradin hingerichtet wurde. Die Kirche wurde später vergrößert, im 17. und 18. Jahrhundert barockisiert und von Karmelitermönchen zur Basilica santuario di Santa Maria del Carmine Maggiore (dt.: Basilika der Heiligen Maria vom Berg Carmel) ausgebaut.1

Der spätere König Maximilian II. von Bayern gab 1833, als er noch Kronprinz war, dem dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen den Auftrag für eine Marmorstatue für Konradin, in deren Sockel dessen Gebeine liegen sollten.

Bertel Thorvaldsen

Der in Kopenhagen geborene Thorvaldsen (1768-1844) war einer der berühmtesten Bildhauer des Klassizismus. Er verbrachte den überwiegenden Teil seines Lebens in Italien und arbeitete damals gerade in Rom am Reiterstandbild des Kurfürsten Maximilian I. (München) sowie an den Statuen von Friedrich Schiller (Stuttgart) und Johannes Gutenberg (Mainz).2

Die Marmorstatue für Konradin wurde auf Basis eines 52 Zentimeter hohen ersten Gipsmodells realisiert, das Thorvaldsen im Jahre 1833 im mittelalterlich-romantischen Stil schuf. Drei Jahre später war das endgültige Gipsmodell fertiggestellt. Mit einer Höhe von 215 Zentimetern war es eine exakte Vorlage für die nun im dritten und letzten Schritt aus Marmor zu meißelnde Skulptur.

Peter Schöpf

Erst 1843 wurde ein passender Marmorblock beschafft und unter Aufsicht von Thorvalds Assistent Carl Frederik Holbech, der die Werkstatt bei Abwesenheit des Meisters leitete, mit dem Original begonnen. Als Thorvaldsen am 24. März 1844 starb, war die Konradin-Statue noch nicht fertig. Sie wurde dem bayerischen Bildhauer Peter Schöpf (1804-1875) übergeben, von diesem vollendet und 1847 in Neapel aufgestellt.3

V.l.n.r.: Erstes Gipsmodell aus dem Jahr 1833 mit einer Höhe von 52 Zentimetern. – Das endgültige Gipsmodell der Konradin-Statue mit einer Höhe von 215 Zentimeter wurde 1836 fertig und steht heute in Kopenhagen im Thorvaldsen Museum im Raum 21 des Erdgeschosses. – Die Basilica santuario di Santa Maria del Carmine Maggiore befindet sich an der Piazza del Carmine in der Nähe vom Marktplatz von Neapel, auf dem Konradin 1268 auf Geheiß von Karl von Anjou enthauptet wurde. – Grabmal mit der Marmorstatue von Konradin. – Vergrößerte Ansicht

Mit Konradin starb das Geschlecht der Staufer 1268 im Mannesstamm aus. Die Inschrift vorne auf dem Sockel lautet:

Maximilian Kronprinz
von Bayern
errichtet dieses Denkmal
einem Verwandten seines Hauses
dem König Conradin
dem Letzten der Hohenstauffen
Im Jahr 1847 den 14. Mai

Darunter auf dem Boden auf Italienisch:

Massimiliano principe ereditario di Baviera
erce questo monumento
ad un parente della sua casa,
che fu re Corradino
ultimo degli Hohenstauffen.
L'anno 1847 il ciorno 14 Maggio

Die Verwandschaft mit dem bayerischen Kronprinzen aus dem Hause der Wittelsbacher beruht darauf, dass auch Konradins Mutter Elisabeth eine Wittelsbacherin war.

Auf der linken und rechten Seite des Sockels sind Reliefs von Peter Schöpf, die den Abschied Conradins von seiner Mutter Elisabeth und den Abschied Conradins von seinem Todesgefährten Friedrich von Baden darstellen.

Darunter stehen auf dem Boden die italienischen Übersetzungen: Concedo di Corradino da sua madre Elisabetta und Separazione di Corradino dal suo compagno di supplizio Federico di Baden.

Links an der Basisplatte des Denkmals ist eine Inschrift angebracht, die auf Deutsch lautet: Modelliert von Thorwaldsen und ausgeführt in Marmor von P. Schöpf aus München in Bayern.

Konradin von Schwaben und Friedrich von Baden vernehmen beim Schachspiel ihr Todesurteil. Monumentalgemälde von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1783), Original im Schlossmuseum Gotha. Vergrößerte Ansicht.

Es wird immer wieder kolportiert, im Sockel befänden sich nicht nur die Gebeine Konradins, sondern auch die seines mit ihm enthaupteten Jugendfreundes Friedrich von Baden. Tatsächlich fand man 1847 bei der Ausgrabung unter dem Hauptaltar zwei Bleisärge. Der zweite, in dem man Friedrich vermutete, konnte jedoch wegen seiner Lage unter den Gewölbestützen hinter dem Altar nicht herausgenommen werden.4

Im Stift Stams (Österreich) befindet sich in der Vorhalle der von Konradins Mutter Elisabeth gestifteten Kirche seit dem Jahr 2000 eine Gedenkplatte für den letzten Staufer.

Zum 750. Geburtstag von Konradin wurde im Jahre 2002 auf dem Hohenstaufen eine Stauferstele errichtet.

1.   Hans-Wolfgang Bächle: Das Erbe der Hohenstaufen. Schwäbisch Gmünd 2008, S. 91-93.
2.  Bjarne Jørnæs: The Sculptor Bertel Thorvaldsen. Kopenhagen 2011, S. 190.
3.  Bjarne Jørnæs, S. 196-197.
4.  Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg, 1050-1515. Innsbruck 1892, S. 44.

Peter Koblank: Staufergräber

stauferstelen.net