Straße der Staufer

Karte und Links zu den Orten / Abstecher nach Ellwangen / Zehn Stauferstelen

Die "Straße der Staufer" ist eine etwa dreihundert Kilometer lange touristische Themenstraße in Baden-Württemberg. Sie führt rund um den Hohenstaufen zu bedeutenden Plätzen der Geschichte und Baukunst der Stauferzeit.


VON PETER KOBLANK (2016)

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Baden-Württemberg nach vielem Hin und Her erst im Jahre 1952 als letztes Bundesland gegründet. Sein 25-jähriges Bestehen feierte das Land, das die drei Stauferlöwen im Wappen führt, im Jahre 1977 mit einem "Stauferjahr". Zu diesem Anlass fand in Stuttgart die Landesausstellung "Die Zeit der Staufer" statt, die mit einem fünfbändigen Katalog und zahlreichen Exponaten für nachfolgende historische Ausstellungen Maßstäbe gesetzt hat.

In diesem Kontext wurde 1977 auch die "Straße der Staufer" mit einer Länge von hundertdreißig Kilometern eingerichtet. Nachdem diese Idee des damaligen Göppinger Oberbürgermeisters Herbert König in der Landeshauptstadt Stuttgart zunächst auf wenig Gegenliebe gestoßen war, wurde die touristische Straße dann doch noch rechtzeitig zur Ausstellungseröffnung ausgeschildert. Die ersten zweihundertachtzig Schilder mit dem Stauferlöwen kosteten 40.000 Deutsche Mark.

"Straße der Staufer" in der ursprünglichen Länge von hundertdreißig Kilometern. Sieben der dreizehn Orte, an denen heute Stauferstelen stehen, sind orange umrahmt. – Quelle: Günter Albert Ulmer: Straße der Staufer. Tuningen 1993, S. 6.

Ebenfalls im "Stauferjahr" 1977 wurde auf Initiative der Stadt Göppingen am Fuß des Hohenstaufen der "Dokumentationsraum für staufische Geschichte" errichtet.

Die touristische Straße wird seit 1980 von der damals ins Leben gerufenen Fremdenverkehrsgemeinschaft Stauferland e.V. mit Sitz in Schwäbisch Gmünd (heute Touristik-Gemeinschaft Stauferland e.V. mit Sitz in Göppingen) mit Druckschriften, später auch im Internet und mit Touristischen Hinweisschildern an Autobahnen beworben und führte zum erhofften Aufschwung des Tourismus in der Region.

Die "Straße der Staufer" verlief ursprünglich mit einer Länge von hundertdreißig Kilometern hauptsächlich in den Landkreisen Göppingen und Ostalbkreis. Zwanzig Jahre nach ihrer Gründung wurde die Route im Jahre 1997 im Osten auf den Landkreis Heidenheim mit der heutigen Streckenlänge von rund dreihundert Kilometern erweitert.

Unsere Fahrt beginnt in Schwäbisch Gmünd, der ältesten Stauferstadt, führt gegen den Uhrzeigersinn nach Lorch und zuletzt zum Ausgangspunkt zurück. Im westlichen Teil der Route befinden sich sieben Stauferstelen. – Ab Burg Katzenstein, dem östlichsten Punkt der Straße der Staufer, empfiehlt sich ein Abstecher über Burg Niederhaus und Bopfingen nach Ellwangen. Diese Orte liegen zwar nicht an der "Straße der Staufer", es gibt dort aber bedeutende stauferzeitliche Bauwerke und drei weitere Stauferstelen zu sehen.


Quelle: Straße der Staufer. In: Die Welt der Staufer, Spiegel Geschichte 4/2010, S. 142-143. Als PDF bei spiegel.de. – Orte mit Stauferstelen wurden in der Landkarte nachträglich orange umrandet und Ellwangen, Bopfingen und Burg Niederhaus neu eingefügt.

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In der folgenden Tabelle führt ein Klick auf S zur Beschreibung der jeweiligen Stauferstele mit ausführlichen Hintergrundinformationen zu dieser Stauferstätte. Die blauen Links führen zu Wikipedia-Artikeln über die jeweiligen Orte. Top-Ziele mit Bezug zur Zeit der Staufer sind mit * oder ** gekennzeichnet.

SSchwäbisch Gmünd **Älteste Stauferstadt
**Spätromanische Johanniskirche (um 1230)
*Staufersaga-Panorama in der Grät
SKloster Lorch **Ehemaliges Benediktinerkloster (1102) mit romanischer Pfeilerbasilika
**Stauferrundbild im Kapitelsaal
SKloster Adelberg *Ehemaliges Prämonstratenserkloster (1178) mit Resten der stauferzeitlichen Klostermauer
Faurndau **Spätromanische Stiftskirche (um 1200)
SBad Boll *Romanische Pfeilerbasilika St. Cyriakus (12. Jhdt.)
SGöppingen Einzige Abbildung der Burg Hohenstaufen in der Oberhofenkirche (15. Jhdt.)
SHohenstaufen **Grundmauern der ehemaligen Stammburg (11. Jhdt.)
**Dokumentationsraum für staufische Geschichte
Barbarossakirche (15. Jhdt.)
SWäscherschloss **Burg (13. Jhdt.) mit Museum
Burg Staufeneck *Burgruine mit Bergfried (13. Jhdt.)
Süßen Alte Marienkirche mit Replikat eines romanischen Vortragekreuzes (Zweite Hälfte 12. Jhdt.)
Burg Ramsberg Bewohnte Burg (um 1200) in Privatbesitz
Scharfenschloss Burgruine (12. Jhdt.)
Ruine Helfenstein *Burgruine (um 1100)
Schloss Hellenstein *Renaissance-Schloss mit Ruine der stauferzeitlichen Kernburg (12. Jhdt.)
Kloster Anhausen Ehemaliges Benediktinerkloster (1125) ohne erhaltenen stauferzeitlichen Baubestand
Kloster Herbrechtingen Ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift (12. Jhdt.) ohne erhaltenen stauferzeitlichen Baubestand
Sontheim-Brenz **Spätromanische Galluskirche (um 1200)
Ruine Güssenburg *Burgruine (14. Jhdt.)
Giengen Stadtkirche mit Resten der romanischen Pfeilerbasilika (13. Jhdt.), Reste der Stadtbefestigung
Burg Katzenstein **Eine der besterhaltensten Burgen der Stauferzeit mit spätromanischen Fresken (13. Jhdt.), Hotel
Abstecher nach Ellwangen
SBurg Niederhaus **Burgruine (12. Jhdt.)
SBopfingen **Burgruine Flochberg (12. Jhdt.)
SEllwangen **Spätromanische Gewölbebasilika St. Vitus (13. Jhdt.)
Ruine Herwartstein Abgegangene Burg (11. Jhdt.)
Ruine Lauterburg Burgruine (12. Jhdt.)
Heubach *Burgruine Rosenstein (um 1200)
Schloss Weißenstein Burg (13. Jhdt.), heute bewohntes Schloss (um 1500) in Privatbesitz ohne erhaltenen stauferzeitlichen Baubestand
Hohenrechberg **Burgruine (12. Jhdt.)
SSchwäbisch Gmünd Zurück am Ausgangspunkt
  • Walter Ziegler (Hrsg.): Stauferstätten im Stauferland.
    Stuttgart/Aalen 1977. ISBN 9783806201604.
  • Günter Albert Ulmer: Straße der Staufer.
    Tuningen 1984. 3. Auflage 1993: ISBN 9783924191026.
  • Uwe Kraus: Unterwegs auf der Straße der Staufer.
    Karlsruhe 1997. ISBN 9783871813856.
  • Alternative Landkarte

stauferstelen.net