Staufergräber - Anlagen
- Kloster Lorch (Deutschland)
- Bamberger Dom (Deutschland)
- Dom zu Speyer (Deutschland)
- Braunschweiger Dom (Deutschland)
- Église Sainte-Walburge de Walbourg (Frankreich)
- Stift Klosterneuburg (Österreich)
- Stift Lilienfeld (Österreich)
- Stift Stams (Österreich)
- Marienkirche und Gertrudskapelle in Vä (Schweden)
- Basilika San Domenico in Bologna (Italien)
- Kathedrale von Andria (Italien)
- Santa Maria del Carmine in Neapel (Italien)
- Kathedrale von Barcelona (Spanien)
- Kathedrale von Sevilla (Spanien)
- San Juan del Hospital in Valencia (Spanien)
- Silifke (Türkei)
- Über Tarsus (Türkei) nach Sour (Libanon)
- Sour (Libanon)
VON PETER KOBLANK (2014)
Stift Klosterneuburg (Österreich)
Agnes von Waiblingen wurde mit ihrem zweiten Ehemann, dem Babenberger Markgraf Leopold III., in einer Gruft unter dem ehemaligen Kapitelsaal des Stifts Klosterneuburg in der Nähe von Wien bestattet. Dort befindet sich heute die Leopoldskapelle mit dem Verduner Altar aus dem 12. Jahrhundert. Der normalerweise verschlossene Eingang nach unten in die Gruft liegt links neben dem Gitter hinter dem Tischchen mit der weißen Tischdecke. In dieser Gruft wurden außer dem Markgraf und seiner Frau auch sein Sohn Adalbert sowie sieben Kleinkinder bestattet.
Leopolds Grab ist inzwischen leer, weil er 1485 heiliggesprochen und 1506 in einen Reliquienschrein umgebettet wurde. Dieser wurde bereits 1526 angesichts der Türkennot eingeschmolzen. Ein zweiter, 1553 vollendeter Schrein musste während der Kriege mit Napoleon 1810 eingeschmolzen werden. Heute befinden sich seine Reliquien in dem vergoldeten Silberschrein, der 1936 zum 800. Todestag Leopolds mit Spendengeldern angefertigt wurde, oben an Wand hinter dem Altar.
Grabplatte der Agnes. Die lateinische Inschrift lautet: Hic est sepulta d(omi)na Angnes Marchionissa uxor S(ancti) Leopoldi (dt.: Hier ist begraben die Herrin Agnes, Markgräfin, Ehefrau des Hl. Leopold). Die etwa 20 x 40 Zentimeter große Platte aus Kalksandstein wurde erst um 1500 nach der Heiligsprechung Leopolds zusammen mit einer entsprechenden Grabplatte für Adalbert geschaffen, als ein lebhafter Strom von Pilgern einsetzte. Sie diente zur Information für die Pilger, von denen sich einige mit Inschriften verewigt haben.
Das Grab von Agnes wurde 1979 zu wissenschaftlichen Zwecken geöffnet und war zu diesem Zeitpunkt noch in einem unversehrten Zustand. Ihr Leichnam lag ohne Sarg, ohne Schmuck und unbekleidet in einem Wolltuch, von dem nur noch Reste erhalten waren, auf der Erdsohle des Grabschachtes.
Auf dem Hohenstaufenplatz südwestlich des Stifts in der Albrechtsbergergasse erinnern eine Stauferstele und eine Gedenktafel an Agnes.
Stift Lilienfeld (Österreich)
Das Grab von Margarete von Babenberg befindet sich in der Stiftskirche von Stift Lilienfeld in der Nähe von St. Pölten an der Nordseite des Altarraums vor der Balustrade im Bild links. Ihr Vater, Herzog Leopolds VI. von Österreich und der Steiermark, der Stifter des Zisterzienserklosters, liegt nicht in dem Kenotaph in der Mitte des Altarraums, sondern östlich von ihr ebenfalls vor der Balustrade. Die Lage der Gräber ist an der Außenseite der Balustrade mit zwei Inschriften gekennzeichnet.
Früher befand sich über Margaretes Grab ein Epitaph. – M. Hergott: Die Grabdenkmäler Leopolds VI. und der Herzogin Margarete in Lilienfeld, 1772.
Heute erinnert nur noch eine Inschrift an der Außenseite der Balustrade an Margaretes Grab. Sie lautet auf Deutsch: Margareta, Königin der Römer, Ehefrau von König Ottokar II. von Böhmen, Tochter von Herzog Leopold, 1266.
Stift Stams (Österreich)
Elisabeth von Bayern liegt mit ihrem Ehemann vor dem Altar der Stiftskirche von Stift Stams in Tirol. Die Inschrift der Grabplatte besagt, dass sie und ihr Ehemann Mainhardus als gemeinsame Stifter des Klosters mit vier Kindern hier bestattet sind.
Im Westen des Mittelschiffs befindet sich das so genannte Österreichische Grab des Tiroler Künstlers Andreas Thamasch, das 1684 fertiggestellt wurde. Dort sind an der Nordseite rechts Elisabeth von Bayern und ihr Ehemann Meinhard II. dargestellt, links daneben Friedrich IV. von Tirol und dessen Ehefrau Anna von Braunschweig sowie ein unbekanntes Kind.
In der Vorhalle der Stiftskirche von Stams erinnert seit dem Jahr 2000 eine Gedenkplatte an Elisabeths Sohn König Konradin.
Siehe auch Santa Maria del Carmine in Neapel (Italien), wo Konradins Grabmal steht.