ELLWANGEN 2012
Die Stauferstele steht vor dem Eingangstor zum Ellwanger Schloss, das auf eine Burg zurückgeht, die um 1200 von Abt Kuno I. erbaut wurde. Von der Innenstadt aus führt die Schlosssteige zum Parkplatz am Eingang des Schlosses.
Inschriften der 18. Stauferstele
Mitra KUNO I. | ||
FRIEDRICH I. | ||
CIVITAS ELWANGEN | ||
FRIDERICUS |
Hintergrundinformationen zur Stauferstele
Diese beiden Briefmarken stammen aus der Serie I (1964-1965) und der Serie II (1966-1969) der Dauermarkenserie Deutsche Bauwerke aus zwölf Jahrhunderten und zeigen das Eingangstor zum Ellwanger Schloss.
Genau dort am Eingangstor zum Ellwanger Schloss steht seit 2012 die Stauferstele. Ölgemälde des "Orangemalers" Reinhard_Bergmann (2018) mit dem Hund des Malers, der auf keinem seiner Bilder fehlen darf. Vergrößerte Ansicht.
Ellwangen entstand im 7. Jahrhundert als alemannische Siedlung. Das Benediktinerkloster Elehenuuang wird bereits am im Jahre 814 in einer Urkunde Kaiser Ludwigs des Frommen erwähnt.
Zur Zeit der Staufer entwickelte sich aus dem Wohnbereich der zum Kloster gehörenden Laien eine Stadt, deren Bewohner unter der Oberhoheit des Abtes standen. Das Kloster unterstand spätestens ab 1124 direkt dem Papst. Seine Äbte waren ab 1215 Reichsfürsten.
Nach einer Phase des Niedergangs wurde das Kloster 1460 in ein weltliches Chorherrenstift mit einem Fürstpropst und einem Stiftskapitel mit zwölf adligen Kanonikern und zehn Chorvikaren umgewandelt. Der Propst residierte auf dem Schloss ob Ellwangen und hatte die kirchlichen Rechte eines Bischofs.
Erläuterung der Inschriften
Mitra. Zu den Amtszeichen eines Abtes gehören Stab, Ring und Mitra. – Kuno I. war zwischen 1188 und 1221 Abt im Kloster Ellwangen. Zwischen 1217 und 1221 war er zugleich Abt im Kloster Fulda. Im Jahr 1215 wurde Ellwangen Fürstabtei und Kuno I. der erste Ellwanger Fürstabt. Die Abtei erhielt in seiner Amtszeit das Recht der Hochgerichtsbarkeit, konnte also über Leben und Tod richten. Er begann 1182 mit dem Bau der zum Kloster gehörenden Basilika St.Vitus, die 1233 geweiht wurde und als die bedeutendste romanische Gewölbebasilika Schwabens gilt. – Abt Kuno war Berater der Stauferkaiser. Im Auftrag des Stauferkönigs Friedrich II. reiste er im Frühjahr 1220 an der Spitze einer Delegation nach Rom, um mit Papst Honorius III. über die Kaiserkrönung zu verhandeln. – Markus Wolf ist der Bildhauer, der die Stele 2012 machte (lat.: fecit).
Reichsadler. König Friedrich I. Barbarossa nahm 1152 in einer in Würzburg ausgestellten Urkunde die Abbatia Ellwanc (dt.: Abtei Ellwangen) unter seinen Schutz. 1168 bestätigte er, inzwischen als Kaiser, die Rechte der Elwacensi ecclesie (dt.: Ellwanger Kirche).
Ellwangen. 1229 wird Ellwangen erstmals als civitas Ellwangen, also als Stadt erwähnt. – Konrad IV., ein Sohn von Kaiser Friedrich II. hatte zu Lebzeiten seines Vaters bereits Heinrich Raspe als Gegenkönig. In diesem Zusammenhang weigerte sich Abt Rugger, 1246 bei einem Hoftag des Gegenkönigs zu erscheinen.
Stauferlöwen. Die lateinische Inschrift bezieht sich auf den Stauferkaiser Friedrich II. und heißt auf Deutsch: Friedrich von Gottes Gnaden Kaiser der Römer und immer erhaben, König von Jerusalem und Sizilien, Herzog von Schwaben. – Darunter wird auf die bereits oben beschriebene Erhebung Kunos I. zum Reichsfürsten und seine Reise nach Rom Bezug genommen.
Siehe auch: Das "staufische" Königreich Jerusalem.
Mit dem Bau der 1233 geweihten romanischen Gewölbebasilika St. Vitus hat Abt Kuno I. begonnen. Das barocke Schloss ob Ellwangen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts geht auf eine Burg zurück, die um 1200 ebenfalls von Abt Kuno I. erbaut wurde.
V.l.n.r.: Ursula und Georg Lochner mit Schwester Irmgard Lochner bei der Einweihung der Stauferstele in Dinkelsbühl am 12. Oktober 2013.
Stifter der Stauferstele
Georg und Ursula Lochner
In memoriam
Georg Lochner (1890-1968)
Rosa nata Lochner (1902-1989)
Einweihung: 9. September 2012