BAD WIMPFEN 2009
Silhouette von Bad Wimpfen vom Neckartal aus. Die Stauferstele steht innerhalb der ehemaligen Pfalz beim Steinernen Haus, das man auf dem Bild links neben dem großen Turm mit dem blauen Schieferdach sieht. Die Adresse ist Burgviertel 13. Foto: Wikipedia.
Inschriften der 10. Stauferstele
Wappen von Wimpfen REGIA | ||
HOFHALTUNG | ||
DER AUFSTÄNDISCHE | ||
WILHELM |
Hintergrundinformationen zur Stauferstele
Blick vom Blauen Turm auf die Stauferstele, die vor dem Steinernen Haus steht.
Das mittelalterliche Reich wurde dezentral verwaltet. Die Staufer errichteten an vielen Orten ihres Reiches Pfalzen, also Burganlagen, in denen sie Hof hielten und Recht sprachen. Die Pfalz Wimpfen wurde um 1165 im Auftrag von Friedrich I. Barbarossa auf einem Bergrücken oberhalb von Wimpfen im Tal, wo die Römer ein Kastell erbaut hatten, errichtet.
Die Stauferpfalz in Wimpfen ist die größte erhaltene Kaiserpfalz nördlich der Alpen. Ihre größte Länge beträgt 215 Meter, ihre größte Breite 88 Meter. Aus der Stauferzeit datieren die heute noch erhaltenen Bauten der Kaiserpfalz, so auch das Wahrzeichen der Stadt, der 58 Meter hohe Blaue Turm, der als westlicher Bergfried errichtet wurde und heute der einzige Turm mit einer bewohnten Türmerwohung ist.
Aus dem Jahr 1235 ist das historische Aufeinandertreffen von Kaiser Friedrich II. mit seinem aufrührerischen Sohn Heinrich (VII.) in Wimpfen überliefert. Zur gleichen Zeit wurde in der Stadt auch ein Dominikanerkloster gegründet sowie mit einer Stiftung des staufischen Ministerialen und Wimpfener Vogts Wilhelm von Wimpfen ein großes Spital errichtet.
Erläuterung der Inschriften
Wimpfen. König Heinrich (VII.) schenkte 1223/1224 fidelium nostrorum universorum hominum de wimpina maiorum et minorum (dt.: allen unseren getreuen Männern von Wimpfen, den Vornehmen und Geringen) den etwa sechs Quadratkilometer großen Wollenberger Forst. – Auf dem Sockel steht, dass die Stele in memoriam (dt.: in Erinnerung) an die zwei Autokonstrukteure Wilhelm und Karl Maybach, errichtet wurde. Die auf der Stele nicht genannte Stifterin ist Irmgard Schmid-Maybach, die Tochter von Karl Maybach. Sie hat auch die Stauferstele in Kloster Maulbronn gestiftet und ist neben Luise Layher, der Stifterin der Stauferstelen in Güglingen und in Speyer, die einzige Person, die zwei Stauferstelen gestiftet hat.
Reichsadler. Kaiser Friedrich I. Barbarossa gründete um 1165 die größte staufische Königspfalz nördlich der Alpen. Er hielt hier 1182 einen Hoftag. Sein Sohn Kaiser Heinrich VI. war 1190 und 1192 in Wimpfen. Dessen Sohn Kaiser Friedrich II. war 1218 und 1235 in Wimpfen. Dessen Sohn König Heinrich (VII.) war zwischen 1224 und 1235 sechs Mal hier, zuletzt, als er sich seinem Vater unterwarf.
Stauferlöwen. König Heinrich (VII.) unterwarf sich am 2. Juli 1235 in Wimpfen seinem Vater Kaiser Friedrich II. und bat diesen, allerdings vergeblich, um Vergebung. Sein Vater hielt mit den Fürsten am 4. Juli 1235 in Worms über Heinrich Gericht, entthronte ihn und ließ ihn ab Ende 1235 in verschiedenen Orten in Apulien festhalten. 1242 starb Heinrich (VII.) in Martirano an den Folgen eines Sturzes vom Pferd während einer Verlegung auf eine andere Burg. – Auf dem Sockel steht, dass der Bildhauer Markus Wolf die Stauferstele im Jahr 2009 machte (lat.: fecit).
Herren von Wimpfen. Wilhelm von Wimpfen war ein staufischer Ministeriale. Er wurde unter Friedrich II. eingesetzt als Schultheiß und Vogt zu Wimpfen, als Schultheiß von Hagenau und als Burggraf auf dem Trifels zum Hüter der Reichsinsignien. Er war Stifter des Spitals in Wimpfen. – Auf dem Sockel stehen die Stätten der neun zuvor errichteten Stauferstelen.
Zeichnung von Markus Wolf.
Palas-Arkadenfenster, Stauferstele mit dem Blauen Turm und dem Steinhaus als Hintergrund.
Stifter der Stauferstele
Irmgard Schmid-Maybach
In memoriam
Wilhelm Maybach (1846-1929) "König der Konstrukteure"
Karl Maybach (1879-1960)
Einweihung: 12. Juli 2009