NIJMEGEN 2018

Blick auf den Fluss Waal und die Valkhofburg im niederländischen Nijmegen, Gemälde von Jan van Goyen, 1641. Diese Festung geht auf eine von Kaiser Friedrich I. Barbarossa gebaute staufische Burganlage zurück, in der dessen Sohn Kaiser Heinrich VI. zur Welt kam. Im Valkhof wurde die am weitesten im Norden stehende und erste Stauferstele in den Niederlanden errichtet. – Mit dieser Stauferstele ist das Projekt in sechs EU-Staaten vertreten: In Deutschland, Italien, Frankreich, Österreich, Tschechien und in den Niederlanden.

Inschriften der 35. Stauferstele



Wappen des Reichs

NIJMEEGSE PALTS
IN 777 GESTICHT
DOOR KEIZER
KAREL DE GROTE
KEIZER
FREDERIK I BARBAROSSA
LAAT DE IN 1047
VERWOESTE PALTS
IN 1155
HERBOUWEN
—————————————
'NUMAGA PALACIO PUBLICO'
ERRICHTET 777
VON KAISER
KARL DEM GROSSEN
KAISER
FRIEDRICH I. BARBAROSSA
LÄSST DIE 1047
NIEDERGEBRANNTE
PFALZ NIMWEGEN
IM JAHR 1155
NEU ERRICHTEN



Wappen des Herzogtums Schwaben

KEIZER HENDRIK VI
ZOON VAN KEIZER
FREDERIK I BARBAROSSA
EN BEATRIX
VAN BOURGONDIË
WORDT IN 1165
IN DE KEIZERLIJKE PALTS
VAN NIJMEGEN
GEBOREN
—————————————
KAISER HEINRICH VI.
SOHN VON KAISER
FRIEDRICH I. BARBAROSSA
UND BEATRIX
VON BURGUND
WIRD 1165
IN DER KAISERPFALZ
NIMWEGEN GEBOREN
———————————————————
MARIA E. ET WILLEM G.
VAN AGTMAEL DEDERUNT



Wappen von Nijmegen

KONING HENDRIK (VII)
ZOON VAN KEIZER
FREDERIK II
EN CONSTANZA
VAN ARAGON
VERHEFT IN 1230
NIJMEGEN
TOT RIJKSSTAD
—————————————
KÖNIG HEINRICH (VII.)
SOHN VON KAISER
FRIEDRICH II.
UND KONSTANZE
VON ARAGON
ERHEBT 1230
NIMWEGEN
ZUR
REICHSSTADT
———————————————————
MARKUS WOLF FECIT MMXVIII
STAUFERSTELE XXXV



Wappen der Grafen von Geldern

WILLEM II
VAN HOLLAND
DUITSE TEGENKONING
VAN KOENRAAD IV
VERPANDT IN 1247
NIJMEGEN
AAN OTTO II
GRAAF VAN GELRE
EN ZUTPHEN
—————————————
WILHELM II.
VON HOLLAND
DEUTSCHER GEGENKÖNIG
VON KONRAD IV.
VERPFÄNDET 1247
NIMWEGEN
AN OTTO II.
GRAF VON GELDERN
UND ZUTPHEN
———————————————————
IN MEMORIAM
MARIE-LOUISE VAN AGTMAEL 1952-2008

Hintergrundinformationen zur Stauferstele

Ölgemälde des "Orangemalers" Reinhard_Bergmann (2019). Vor der Chorapsis der Martins­kapelle (Barbarossaruine) steht der Hund des Malers, der auf keinem seiner Bilder fehlen darf. Rechts die Nikolauskapelle (Valkhofkapelle). Vergrößerte Ansicht.

Het fenomeen Stauferstele

Stauferstelen zijn herdenkingsmonumenten, die worden opgericht op initiatief van het Comité Stauferfreunde op plaatsen, waar het geslacht Hohenstaufen, dat in de middeleeuwen hertogen, koningen en keizers voortbracht, een belangrijke rol heeft gespeeld. Er staan reeds 35 Stauferstelen op historisch gezien belangrijke locaties in zes Europese landen (Duitsland, Italië, Frankrijk, Oostenrijk, Tsjechië en nu ook Nederland). De Stauferstelen worden gefinancierd door mecenassen. Toon meer...

Stauferstele op nl.wikipedia.

Nijmegen ist seit 1402 Hansestadt und gehört mit Maastricht und Voorburg zu den drei ältesten Städten der Niederlande. Schon die Römer bauten hier ein Kastell. Der Name der Stadt geht zurück auf die keltischen Wörter magos (dt.: Ebene oder Markt) und novio (dt.: neu). Die Römer latinisierten es zu Noviomagus ('Neumarkt').

Karl der Große errichtete dort, wo sich heute in Nijmegen der Valkhof befindet, eine Pfalz und stellte im Jahre 777 in der Pfalz von Numaga (lat.: Numaga palacio publico) eine Urkunde aus.

Numaga veränderte sich mit der Zeit in Nieumeghen ('Nieuw-megen') und Nijmegen. Im Lokaldialekt der Stadt, dem Nimweger Platt, heißt die Stadt Nimwèège und auf Deutsch Nimwegen. Beides entstand durch eine Metathese der Konsonanten, also durch einen Lautwandel von wm zu mw.

Der Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa ließ 1155 auf den Trümmern der im 11. Jahrhundert niedergebrannten karolingischen Pfalz eine neue Burganlage, den Valkhof (dt.: Falkenhof), errichten. Die heute noch existierende Chorapsis der Martinskapelle wird auch Barbarossaruine genannt, weil sie aus dieser Zeit stammt. Auch die ebenfalls noch erhaltene Nikolauskapelle aus dem 11. Jahrhundert, die damals zerstört war, liess Barbarossa wiederherstellen.1

De Hohenstaufen en Nijmegen
Die Staufer und Nimwegen
Von Huub Kurstjens   PDF 7225 KB

Kaiser Friedrich I. Barbarossa hat Nijmegen mindestens vier Mal in den Jahren 1157, 1165, 1171 und 1174 besucht.

Zwischen Oktober und Dezember 1165 wurde der zweite Sohn von Barbarossa, der spätere Kaiser Heinrich VI., in Nijmegen (lat.: apud Noviomagum, apud Numegen) geboren.

Der Stauferkönig Heinrich (VII.), ein Urenkel von Barbarossa, erhob Nijmegen 1230 zur Reichstadt.

1795 beschloss der Landtag, die Burganlage – mit Ausnahme der Nikolauskapelle und der Chorapsis der Martinskapelle – zu schleifen. Der relativ wertvolle Tuffstein wurde für Neubauten im ganzen Land wiederverwendet. Da vor dem Abriss versäumt wurde, Grundrisse aufzuzeichnen, kann das Aussehen der Burg nur noch an Hand alter Aufzeichnungen und Bilder rekonstruiert werden.

Die Nikolauskapelle (ganz links) und die Chorapsis der Martinskapelle (rechts Bildmitte) sind die einzigen Überbleibsel der einstigen Pfalz, die seit dem Abriss aller anderen Gebäude einschließlich des Wohnturms (Donjon) im Jahre 1795 noch im Valkhof stehen. Zeichnungen von Cornelis Pronk, 1728.

Das Wappen der Grafschaft Geldern mit einem aufsteigenden doppelschwänzigen Löwen (links) und das Wappen der Stadt Nijmegen mit dem Doppeladler des Reichs und einem Herzschild mit dem dem Wappen der Grafschaft von Geldern (rechts).

Erläuterung der Inschriften

Die Inschriften stehen mit gleichem Inhalt jeweils oben auf Niederländisch und unten auf Deutsch.

Reichsadler. Kaiser Karl der Große schenkte der Kirche von Utrecht im Jahre 777 mehrere Besitztümer. Laut einer Abschrift der Utrechter Kirche aus dem 12. Jahrhundert beurkundete er diese Schenkung am 8. Juni 777 in der Pfalz von Numaga (lat.: Numaga palacio publico).2 Daraus ist zu schließen, dass die karolinische Pfalz zu Nijmegen im Jahre 777 vielleicht noch nicht komplett fertig, aber bereits nutzbar war.3

Die karolingische  Pfalz wurde 1047 zerstört. Im Jahre 1155 ließ der Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa die verfallene Pfalz neu errichten.

Im Museum Het Valkhof ist ein marmorner Gedenkstein ausgestellt, der aus der staufischen Burg stammt und auf Grund der Schriftform auf den Anfang des 13. Jahrhunderts datiert wird. Die Inschrift lautet:

ANNO MILLENO P(ost) QUA(m) SAL(us) E(st) DATA SECLO CENTENO IUNCTO QINQUAGENO QUOQ(ue) QUINTO CESAR IN ORBE SIT(us) FRIDERIC(us) PACIS AMICUS LAPSU(m) CONFRACT(um) VET(us) IN NICHIL ANTE REDACTUM(m) ARTE NITORE PARI REPARAVIT OPUS NEOMAGI IULIUS IN PRIMO TAME(n) EXTITIT EIUS ORIGO IMPAR PACIFICO REPARATORI FREDERICO

Der lateinische Text besagt, dass Kaiser Friedrich, ein Freund des Friedens, im Jahr 1155 das zusammengebrochene Bauwerk von Neomagus in gleicher Schönheit wie zuvor wiederhergestellt hat. Julius Cäsar mag der ursprüngliche Schöpfer gewesen sein, dieser sei aber nicht gleichwertig mit dem friedensbringenden Wiedererrichter Friedrich.

Barbarossa war ein großer Verehrer von Karl dem Großen. Hätten die Verfasser dieser Inschrift gewusst, dass es Karl der Große war, der knapp vierhundert Jahre zuvor die inzwischen verfallene Pfalz hatte erbauen lassen, wäre dies höchstwahrscheinlich erwähnt worden. Anscheinend hielt man die karolingische Ruine, in der zahlreiche römische Spolien wiederverwendet worden waren, aber fälschlich für Reste eines Bauwerks, das unter Julius Cäsar errichtet worden war.4

Friedrich urkundete am 3. Juni 1157 im Nouiomagensi palatio, sodass die Anlage zu diesem Zeitpunkt anscheinend schon wieder als Pfalz nutzbar war.5

Stauferlöwen. Der zweitgeborene Sohn von Kaiser Friedrich I. Barbarossa aus seiner zweiten Ehe mit Beatrix von Burgund, der spätere Kaiser Heinrich VI., wurde zwischen Oktober und Dezember 1165 in Nijmegen geboren.6 Sein ein Jahr zuvor in Pavia geborener älterer Bruder Friedrich aus derselben Ehe seiner Eltern starb bereits im Kindesalter.7

Die endgültige Fertigstellung der staufischen Pfalz, in der Heinrich im Jahre 1165 geboren wurde, hat sich über Jahrzehnte hingezogen. Als Kaiser Friedrich I. Barbarossa sich während des Dritten Kreuzzugs bereits auf dem Balkan befand, hat ihn das offensichtlich beschäftigt. In einem im November 1189 in Philippopel verfassten Brief an seinen Sohn, der ihn damals als König Heinrich VI. im Reich vertrat, berichtete Barbarossa ausführlich über den bisherigen Verlauf des Kreuzzuges, ordnete aber auch an, Heinrich solle die Pfalzen zu Kaiserswerth und Nimwegen fertigstellen und gut bewachen.8

Die Stauferstele wurde von dem niederländischen Ehepaar van Agtmael gestiftet. Auf dem Sockel steht, dass die beiden die Stele gaben (lat.: dederunt). Van Agtmael ist Teilhaber und war Geschäftsführer der E. Breuninger GmbH & Co., die in Deutschland Warenhäuser betreibt. Er ist in Stuttgart Honorarkonsul für die Niederlande.

Nijmegen. Barbarossas Urenkel Heinrich (VII.) verlieh in einer am 31. August in Weißenburg ausgestellten Urkunde den Bürgern von Nijmegen die Rechte und Freiheiten einer Reichsstadt.9 Siehe auch: Wappen von Nijmegen.

Auf dem Sockel steht, dass der Bildhauer Markus Wolf sie gemacht (lat.: fecit) hat und dass dies die 35. Stauferstele ist.

Geldern. Unter König Konrad IV., einem jüngeren Bruder von Heinrich (VII.), ging die Stauferzeit dem Ende zu. Graf Wilhelm II. von Holland, der Erbauer des gotischen Rittersaals im Binnenhof von Den Haag, war nach dem Tod von Gegenkönig Heinrich Raspe bereits der zweite Gegenkönig Konrads.

Am 3. Oktober 1247 wurde Wilhelm von Holland von der antistaufischen Partei in Worringen zum König gewählt. Fünf Tage später stellte er am 8. Oktober 1247 in Neuß seine erste heute noch erhaltene Urkunde als Romanorum rex aus: Er verpfändete die Burg Nijmegen (lat.: castrum de Nouimagio) für 10.000 Mark Silber mit allem Zubehör an den Grafen Otto II. von Geldern, wobei Aufwendungen für die Befestigung der Burg in Anrechnung gebracht werden durften.10

Erst ein Jahr später wurde Wilhelm von Holland am 1. November 1248 in Aachen, das er nach langwieriger Belagerung erobert hatte, vom Kölner Erzbischof gekrönt. Nach dem Tod von Konrad IV. im Jahre 1254 gewann Wilhelm dann auch die allgemeine Anerkennung als römisch-deutscher König. Er fiel 1256 bei einem Feldzug gegen aufständische Friesen.

Auf dem Sockel steht, an wen die Stauferstele erinnern soll.

1.  Barbara Perlich, Gabri van Tussenbroek: Nimwegen (Nijmegen), Valkhofkapelle. Forschungsprojekt Technische Universität Berlin, 2008.
2.  MGH DD Karol. 1, Nr. 117. Das Jahr 777, in dem die Pfalz erstmals urkundlich erwähnt wird, ist ein Terminus ante quem für den Baubeginn der karolingischen Pfalz und nicht unbedingt das Jahr ihrer Errichtung.
3.  Karls Biograf Einhard berichtet in seiner Vita Karoli Magni, dass dieser Arbeiten an Pfalzen in Ingilenheim und in Noviomagi super Vahalem fluvium, qui Batavorum insulam a parte meridiane praeterfluit begonnen habe. Er nennt aber kein bestimmtes Jahr und der Kontext deutet auf das Jahr 813. Vielleicht hat die endgültige Fertigstellung der Anlage bis dahin gedauert. MGH SS rer. Germ. 25, S. 20, Zeile 22-26.
4.  Rahewin berichtet im Buch IV seiner Gesta Friderici I. imperatoris zum Jahr 1160, dass der Kaiser die Pfalz von Karl dem Großen in Noviomagum wiederaufgebaut hat. Interessant ist, dass Rahewin wusste, dass diese Pfalz auf Karl den Großen zurückging und nicht, wie anscheinend die Autoren des Gedenksteins dachten, auf Julius Cäsar. MGH SS rer. Germ 46, S. 344, Zeile 24 ff.
5.  MGH F I, 1, Nr. 170.
6.  Chronica regia Coloniensis zu 1165: Der Sohn des Kaisers namens Heinrich wurde in Noviomagum geboren. MGH SS rer. Germ. 18, S. 116.
Annales Aquensis zu 1165: Der Knabe Heinrich wurde geboren in Numegen, Sohn des Kaisers Friedrich. MGH SS 24, S. 38, Zeile 25.
Datierung auf den Zeitraum Oktober bis Dezember 1165 siehe Gerhard Baaken: Die Altersfolge der Söhne Friedrich Barbarossas und die Königserhebung Heinrichs VI. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, Bd. 24 (1968) S. 46-78, hier: S. 55 ff.
7.  Baaken S. 77.
8.  RI IV,2,4 n. 3411.
9.  RI V,1,2 n. 4164.
10.  MGH DD HR / DD W, Wilhelm von Holland Nr. 1.

Erinnerungen an die Staufer in Nijmegen

Der Valkhof ist heute ein Park, in dem von der ehemaligen Burganlage nur noch die Nikolauskapelle (auch Valkhofkapelle genannt), die Chorapsis der Martinskapelle (auch Barbarossaruine genannt) sowie geringfügige Überreste der Burgmauer erhalten sind.

Modell der mittelalterlichen Pfalz von Osten aus gesehen. Links vom Donjon, der rekonstruiert werden soll, die Martinskapelle mit der als Barbarossaruine erhaltenen Chorapsis. In der Nordwestecke der Pfalz rechts vom Donjon der Dachkegel der Nikolauskapelle. Foto: Huub Kurstjens.

Blick vom Eingang zur Nikolauskapelle (links) und zur Ruine der Martinskapelle (rechts von Baum verdeckt). Die Stauferstele ist im Hintergrund links von der Martinskapelle zu erkennen.

Wohl um 1030 ließ Kaiser Konrad II. in der karolingischen Pfalz die Nikolauskapelle errichten. Er war der Gründer des Königshauses der Salier. Der achteckige Zentralraum, den ein sechzehneckiger Umgang umschließt, orientiert sich offensichtlich an der Pfalzkapelle in Aachen. Die Nikolauskapelle ist der einzige erhaltene romanische Zentralbau in den Niederlanden. Sie wurde bei der Neuerrichtung der Pfalz im Auftrag von Kaiser Friedrich I. Barbarossa restauriert, sodass heute nur noch ein Teil deren ursprünglichen Baubestands zu sehen ist.

Die Chorapsis der Martinskapelle (12. Jhdt.) stammt aus der Zeit von Kaiser Friedrich I. Barbarossa und wird auch Barbarossaruine genannt. Im Hintergrund die vor der Einweihung noch rot verhüllte Stauferstele. Foto: Huub Kurstjens.

Mauerreste, die aus der Stauferzeit stammen oder vielleicht auch noch älter sind, sind heute nur noch an der Westseite des Valkhofs (Bild links) und im Norden (Bild rechts) in der Nähe eines deutschen Bunkers aus dem Zweiten Weltkrieg zu sehen.

An die Staufer erinnern in Nijmegen eine Barbarossa-Statue auf dem Stadthuis (dt.: Rathaus) sowie der wenig attraktive Hendrikhof südöstlich vom Plein 1944. Dieser Hof ist nach König Heinrich (VII.) benannt, der Nijmegen im Jahre 1230 die Stadtrechte verlieh.

Außerdem gibt es in Nijmegen eine nach Friedrich I. benannte Straße namens Barbarossastraat (rechts) und eine Ringstraße namens Keizer Hendrik VI-singel (links). Fotos: Huub Kurstjens.

Wappen von Nijmegen

Heutiges Wappen

Ursprüngliches Siegel
(13. Jhdt.)

Erstes Doppeladler-Siegel (1322)

Auf einem goldenen Schild ist ein schwarzer doppelköpfiger Adler abgebildet, der ein blaues Herzschild mit einem goldenen doppelschwänzigen Löwen trägt. Über dem Schild befindet sich eine Kaiserkrone, Schildhalter sind ein goldener und ein schwarzer Löwe.

Der Doppeladler steht für das Heilige Römische Reich, dem Nijmegen seit seiner Stadterhebung unter dem Stauferkönig Heinrich (VII.) seit 1230 direkt unterstand. Der aufsteigende Löwe im blauen Herzschild steht für die Grafschaft Geldern.

Auf den ersten Stadtsiegeln im 13. Jahrhundert sind eine Mauer, zwei Türme mit Spitzdächern, ein Stadttor mit drei Zinnen und in der Mitte der König mit Krone, Zepter und Reichsapfel abgebildet, die Umschrift lautet Sigillum Burgeriensium de Numegen (dt.: Siegel der Bürger von Nijmegen).

Der Doppeladler kann erstmals im Jahre 1322 auf einem in zwei Teile zerbrochenen Siegel von Nijmegen nachgewiesen werden. Rund siebzig Jahre zuvor brachte der Geschichtsschreiber Matthaeus Parisiensis, ein Zeitgenosse von Kaiser Friedrich II., diesen mit dem Doppeladler in Verbindung. Siehe auch Stauferstele Fiorentino.

Operation Market Garden

Market Garden war der Deckname einer Luftlande- und Bodenoperation der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Sie sollte im September 1944 unter Umgehung des deutschen Westwalls einen raschen Vorstoß von den Niederlanden aus in das Deutsche Reich ermöglichen. Unmittelbar nördlich von Nijmegen war die 9. SS-Panzer-Division "Hohenstaufen" maßgeblich dafür verantwortlich, dass Market Garden zu einem Desaster wurde.

Diese Ereignisse sind 1977 unter dem Titel A Bridge Too Far (ndl.: Een brug te ver, dt.: Die Brücke von Arnheim) mit einer internationalen Spitzenbesetzung verfilmt worden.

Ähnlich wie 1941 beim Angriff auf die Sowjetunion unter dem Codenamen Unternehmen Barbarossa nutzten die Nationalsozialisten auch bei dieser Einheit der Waffen-SS, die zunächst in Russland und nach der Invasion im Westen eingesetzt wurde, den Namen der berühmten mittelalterlichen Dynastie.

Rekonstruktion des stauferzeitlichen Donjon

2006 haben sich die Bürger von Nijmegen in einem Referendum mit einer Mehrheit von 63 Prozent dafür entschieden, im Valkhof den stauferzeitlichen Donjon zu rekonstruieren. Dieses Projekt blieb aber umstritten, zumal nicht bekannt ist, wie dieser Wohn- und Wehrturm im 12. Jahrhundert ausgesehen hat. Bilder wie beispielsweise das Gemälde von Jan van Goyen (siehe oben) zeigen die Festung nach den erheblichen Aus- und Umbauten im 15. Jahrhundert.

Entwürfe für den rekonstruierten stauferzeitlichen Donjon. Auf beiden Grafiken sieht man die sechzehneckige Nikolauskapelle, auf der linken auch die Chorapsis der Martinskapelle. Bilder: gelderlander.nl.

Gegner sprachen von Geschichtsfälschung, "Disneyfication" und einer Kommerzialisierung des historischen Valkhofparks. Dennoch schien im März 2017 die endgültige Entscheidung für den 4,9 Millionen teuren Donjon gefallen zu sein. Sein Bau sollte 2018 begonnen werden, ab 2019 erwartete man sechzigtausend Besucher pro Jahr. mehr...

Im Dezember 2018 wurde das Projekt jedoch endgültig verworfen. Als Grund wurde angegeben, die archäologischen Anforderungen der Denkmalschutzbehörde an die Aushubarbeiten für das Fundament hätten die Baukosten in eine unakzeptable Höhe getrieben. mehr...

Einweihung am 28. April 2018

Verhüllte Stele in den Tagen vor der Einweihung, im Hintergrund die Chorapsis der Martinskapelle. Die Stele steht zwanzig Meter vom nächsten Weg entfernt unter den Bäumen. Foto links: Huub Kurstjens.

Ansprache von Bürgermeister Hubert Bruls und Enthüllung der Stele durch die Stifter. Fotos: Femke Kurstjens.

V.l.n.r.: Willem und Maria van Agtmael (Stifter), Hubert Bruls (Bürgermeister von Nijmegen) und Markus Wolf (Bildhauer) bei der Einweihung der Stele. Foto: Huub Kurstjens.

Stifter der Stauferstele

Maria E. und Willem G. van Agtmael
In memoriam Marie-Louise van Agtmael 1952-2008

Einweihung: 28. April 2018


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