KLOSTER MAULBRONN 2012
Die Stauferstele steht im Südosten im Park außerhalb des Klosters, mit Faustturm im Hintergrund. Sie ist von der Stuttgarter Straße aus mit wenigen Schritten erreichbar, gegenüber Haus-Nr. 36.
Inschriften der 19. Stauferstele
Wappen von Maulbronn BISCHOF | ||
DER ORDEN DER | ||
ERZBISCHOF | ||
FRIEDRICH I. |
Hintergrundinformationen zur Stauferstele
Die Stauferstele steht in der Parkanlage südöstlich außerhalb der Klostermauern.
Um 1138 kamen auf Bitten des Edelfreien Walther von Lomersheim Zisterziensermönche aus dem Kloster Neuburg im Elsass nach Eckenweiher, um hier auf einem von Walther gestifteten Gelände ein neues Kloster zu gründen.
Als Edelfreie oder Edelinge wurden ursprünglich germanische Adelige bezeichnet, die sich von den anderen Freien durch die Zahlung des dreifachen Wehrgeldes unterschieden. Aus den Edelfreien entwickelte sich im Laufe des 12. Jahrhunderts der Hohe Adel im Gegensatz zum in seinen Ursprüngen meist unfreien Dienstadel, den sogenannten Ministerialen.
Lomersheim liegt zehn Kilometer und Eckenweiher sieben Kilometer südöstlich von Maulbronn, beide gehören heute zur Stadt Mühlacker.
Die Lage der gestifteten Ländereien des Klosters Eckenweiher scheint jedoch ungeeignet gewesen zu sein. Um 1146 erklärte Günther von Henneberg, Bischof von Speyer, den Ort für untauglich und schenkte dem Kloster das Bischofslehen zu Mulenbrunnen in einem abgeschiedenen Waldtal. Vermutlich im Sommer des Jahres 1147 wurde das Kloster von Eckenweiher nach Maulbronn verlegt.
Sonderbriefmarke (1998). |
Die Anlage in Maulbronn entwickelte sich schnell zu einem wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Zentrum der Region. 1148 verlieh Papst Eugen III. dem neuen Kloster einen Schutzbrief. 1156 nahm der Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa das Kloster in den Schutz des Reichs. 1178 weihte Erzbischof Arnold von Trier die Klosterkirche. Zwischen 1201 und 1225 entstanden die Klosterfront mit Keller und Laienrefektorium, die Vorhalle (Paradies), die Südhalle des Kreuzgangs, das Herrenrefektorium und der Kapitelsaal.
Maulbronn gilt als die am besten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage nördlich der Alpen. 1993 wurde das Kloster in die UNESCO-Liste Weltkulturerbe aufgenommen.
Erläuterung der Inschriften
Maulbronn. Bischof Günther von Speyer ermöglichte 1147 die Verlegung des ursprünglich von Walter von Lomersheim in Eckenweiher gestifteten Zisterzienserklosters nach Maulbronn. – Papst Eugen II. nahm 1148 das Kloster unter seinen Schutz. – Filialkloster von Maulbronn waren die Klöster Bronnbach (um 1150) und Schöntal (1157). – Seit 1993 gehört das Kloster Maulbronn zum UNESCO Weltkulturerbe. – Auf dem Sockel steht, dass die Stele in Erinnerung an die zwei Autokonstrukteure Wilhelm und Karl Maybach, an die Ehefrau von Wilhem Maybach und an den Arzt Friedrich Schmid errichtet wurde. Die Stifterin ist Irmgard Schmid-Maybach, die Tochter von Karl Maybach und Ehefrau von Friedrich Schmid. Sie hat bereits im Jahre 2009 die Stauferstele in Bad Wimpfen gestiftet und ist neben Luise Layher, der Stifterin der Stauferstelen in Güglingen und in Speyer, die einzige Person, die zwei Stauferstelen gestiftet hat.
Zisterzienser. Der Zisterzienserorden wurde 1098 von Robert de Molesme in Citeaux im Burgund gegründet. Der heilige Bernhard von Clairvaux (*1090 1153) war einer der bedeutendsten Mönche des Zisterzienserordens. Ihm verdankt der Orden sein Ausbreitung über ganz Europa. – Ob dieser Orden der Lieblingsorden der Staufer war, sei dahingestellt: Das von Herzog Friedrich I. als Familiengrablege gestiftete Kloster Lorch war eine Benediktinerabtei, ebenso die von seinem Sohn Herzog Friedrich II. gegründete Grablege im elsässischen Walbourg. Sein Sohn Kaiser Friedrich I. förderte ganz besonders das Kloster Adelberg, ein Prämonstratenserstift in der Nähe von Lorch und Hohenstaufen. Immerhin wird berichtet, dass Kaiser Friedrich II. im Jahre 1250 im Castel Fiorentino gekleidet in der Tracht der Zisterzienser verstarb.
Stauferlöwen. Erzbischof Arnold von Trier weihte 1178 die romanische Klosterkirche. Während der Regierungszeit des Stauferkaisers Heinrich VI., seines Bruders König Philipp von Schwaben und seines Sohnes Kaiser Friedrich II. wurden wichtige, heute noch erhaltene Bauwerke des Klosters errichtet. – Auf dem Sockel steht, dass die Stele von der Familie Schmid-Maybach in San Francisco gestiftet wurde und dass der Bildhauer Markus Wolf im Jahr 2012 die Stele machte (lat.: fecit).
Reichsadler. Kaiser Friedrich I. Barbarossa nahm 1156 die dilecti in domino Mulenbrunnensis cenobii fratres (dt: die im Herrn geliebten Klosterbrüder von Maulbronn) in einer in Speyer ausgestellten Urkunde unter seinen Schutz.
Maulbronn gilt als die am besten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage nördlich der Alpen. Der gelbe Pfeil zeigt den Standort der Stauferstele. Foto: maulbronn.de
Die Klosterkirche wurde zwischen 1147 bis 1178 als romanische dreischiffige Basilika erbaut. Sie ist ungewöhnlich lang, da das Langhaus zwei Kirchen vereinigt. Ein Lettner trennt die Laienkirche von der Mönchskirche, dem so genannten Herrenchor. Foto: Wikipedia.
Stifter der Stauferstele
Irmgard Schmid-Maybach
In memoriam
Wilhelm Maybach (1846-1929) "König der Konstrukteure"
Seine Ehefrau Bertha nata Habermaas (1851-1931) Posthaltertochter von Maulbronn
Professor Karl Maybach (1879-1960)
Friedrich Schmid (1917-1984)
Einweihung: 15. September 2012